Portrait: Prof. Dr. Lisa Riedner
Lisa Riedner ist Kultur- und Sozialwissenschaftlerin mit besonderem Interesse an Migrationsregimen, Rassismus, Geschlecht und der Prekarisierung von Leben und Arbeit in städtischen Räumen. Sie mag es, die Schnittstellen zwischen akademischen, aktivistischen und künstlerischen Praktiken zu erkunden.
Als Gastprofessorin (WS 20/21 und SS 21) für Gender, Migration und Globalisierung am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Augsburg gab sie Lehrveranstaltungen zu Globaler Migrationsforschung, zu aktuellen Aushandlungen um Geschlecht, Sexualität und Migration sowie zu feministischen Forschungsmethoden und Analyseperspektiven. Ihr eigenes Erleben der Professur war auch von den besonderen Umständen der coronabedingten Änderungen in der Lehre geprägt.
"Ich möchte mich bei den Kolleg*innen und Studierenden bedanlen, dass sie mich an der Uni Augsburg willkommen geheißen haben, Auch wenn pandemiebedingt fast alle Veranstaltungen und auch der universitäre Alltag fast nur online stattfand, haben Kolleg*innen die inhaltliche Diskussion gesucht und Studierende begeistert mitgearbeit. Als Übungsprojekte riefen sie zum Beispiel Instagramkanäle und Podcasts ins Leben und vernetzten sich dabei untereinander über Social Media. Auch aus der Stadtgesellschaft gab es Interesse an meiner Arbeit. Zum Beispiel hat mich der Augsburger Integrationsbeirat als Referentin für die Online-Veranstaltung „Prekäre Arbeitsverhältnisse im Zusammenhang mit Migration, Flucht und Corona“ eingeladen." (Lisa Riedner)
Im Studienjahr 2019/20 hatte Lisa Riedner eine Vertretungsprofessur am Zentrum für Flucht und Migration der Universität Eichstätt-Ingolstadt inne und unterrichtete im neuen Masterstudiengang "Flucht, Migration, Gesellschaft".
Zwischen Mai und August 2019 war sie Stipendiatin im Thomas-Mann-Haus in Los Angeles, USA. Sie hat einen Doktortitel in Kulturanthropologie der Universität Göttingen (summa cum laude) und einen Master of Anthropological Research der Universität Manchester.
Einer von Lisa Riedners Schwerpunkten ist das Thema „Wohnen und Migration“. Im November 2018 erschien ihre Monographie „Arbeit! Wohnen! Urbane Auseinandersetzungen um EU-Migration - Eine Untersuchung zwischen Wissenschaft und Aktivismus“. 2017 - 2019 arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Representation - Cooperation - Conflict. The relation of migrant organisations and trade unions in Hamburg, Offenbach and Stuttgart (1970s/80s)“an der Universität Göttingen. 2018 führte sie mit Marie-Therese Haj Ahmad (geb. Reichenbach) eine Studie über die Bedürfnisse obdachloser EU-Migranten für die Stadt Frankfurt durch.
Lisa Riedner ist aktives Gründungsmitglied der Netzwerke Europe in Movement, kritnet (Netzwerk für kritische Migrations- und Grenzregimestudien) und der Initiative Zivilcourage in München. Sie ist Teil des Redaktionskollektivs der Open-Access-Zeitschrift Movements, des Vorstands des Komitees für Grundrechte und Demokratie und des Rates für Migration.
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Website von Lisa Riedner