SDG 13: Klimaschutz und Anpassung
Klimaschutz vorantreiben: SDG 13 fordert entschlossenes Handeln, um die Erderwärmung zu begrenzen, Klimafolgen zu bewältigen und eine nachhaltige Entwicklung zu sichern. Die internationale Gemeinschaft hat sich mit dem Pariser Klimaabkommen auf ambitionierte Ziele verpflichtet, doch Extremwetterereignisse, Umweltveränderungen und steigende Kosten machen die Dringlichkeit weiteren Handelns deutlich. Bereits jetzt werden ganze Landstriche unbewohnbar, was zu Fluchtbewegungen und geopolitischen Spannungen führt.
Auch Hochschulen tragen eine besondere Verantwortung beim Klimaschutz. Nach Art. 2 Abs. 7 S. 1 des Bayerischen Hochschulinnovationsgesetzes (BayHIG) sind sie dem Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen, der Biodiversität und dem Klimaschutz verpflichtet. Diese Verpflichtung erstreckt sich auf alle Hochschulbereiche und hebt explizit ihre Vorbildfunktion im Sinne des Bayerischen Klimaschutzgesetzes hervor. Nachhaltige Transformationen müssen dabei nicht nur wirksam, sondern auch sozial gerecht gestaltet werden, um bestehende Ungleichheiten nicht zu verstärken.

Globale Relevanz: Erderwärmung reduzieren, Extremwetterereignisse, Klimaflucht, Klimaanpassung, Treibhausgasemissionen senken, erneuerbare Energien ausbauen, Klimafinanzierung für Entwicklungsländer, nachhaltige Städte, Frühwarnsysteme für Naturkatastrophen, Resilienz stärken, Klimabildung und Bewusstseinsbildung, Sozial-ökologische Ungleichheit, Emissionsungleichheit
Deutschland-spezifische Relevanz: Klimaschutzgesetz, Emissionsreduktionsziele, Energiewende, Wärmewende, nachhaltige Mobilität, CO₂-Bepreisung, Deutschlands Rolle in der EU-Klimapolitik, Vorreiterrolle im internationalen Klimaschutz
Forschung zu SDG 13: Klimaschutz vorantreiben und globale Veränderungen verstehen
Die Forschung der Universität Augsburg setzt sich mit einer Vielzahl klimarelevanter Themen auseinander. Dazu gehören unter anderem die Modellierung klimaneutraler Energielandschaften, die Analyse von Extremwetterereignissen wie Dürren, die Bewertung von CO₂-Speicherpotenzialen und die Auswirkungen des Klimawandels auf globale Ökosysteme. Darüber hinaus wird untersucht, welche wirtschaftlichen und finanziellen Mechanismen die Transformation zu einer emissionsarmen Gesellschaft fördern können und wie sich Klimaveränderungen auf die menschliche Gesundheit auswirken. Einen besonderen Beitrag zur Forschung im Bereich der Klimafolgenanpassung soll das Green Research Network "Building Climate Resilience for a Vital Environment (BRaVE): Identification of Vulnerabilities, Indicators, and Implications for Actions" leisten. Ziel von BRaVE ist die Entwicklung von interdisziplinären Methoden zur Identifizierung klimabedingter Vulnerabilitäten und die Ableitung von quantitativen und/oder qualitativen Indikatoren zur möglichen Früherkennung von Risiken. Damit werden nachhaltige Lösungsansätze zur Abmilderung dieser Risiken erreicht. Die adressierten Vulnerabilitäten umfassen die Spannbreite der am ZfK vertretenen Disziplinen, also insbesondere geowissenschaftliche, (ressourcen-) ökonomische, logistische, medizinische, soziale, politische und juristische Risiken.
Durch interdisziplinäre Forschungsansätze und internationale Kooperationen tragen Wissenschaftler/-innen dazu bei, innovative Lösungen für Klimaschutz, Klimaanpassung und nachhaltige Ressourcennutzung zu entwickeln (Mitigation und Adaption). Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Strategien bereitzustellen, um den Herausforderungen des Klimawandels wirksam zu begegnen.
Lehre zu SDG 13: Klimaschutz und Anpassungsstrategien vermitteln
Unsere Universität bietet Studierenden die Möglichkeit, sich mit den vielfältigen Aspekten des Klimaschutzes, der Emissionsminderung und den gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels sowie entsprechender Anpassungsstrategien auseinanderzusetzen.
Lehrveranstaltungen mit Bezug zu diesem SDG thematisieren rechtliche Rahmenbedingungen des Klimaschutzes sowie Bildungsansätze zur Förderung eines nachhaltigen Bewusstseins. Studierende setzen sich mit Fragen der Klimaanpassung und umweltrechtlichen Regelungen auseinander und lernen, wie Umwelt- und Klimabildung gezielt in schulische und gesellschaftliche Kontexte integriert werden kann.
Campusleben und Betrieb: Unser Beitrag zu SDG 13 – Klimaschutz und Anpassung
Die Universität Augsburg setzt sich aktiv für den Klimaschutz ein und hat sich das Ziel gesetzt, bis 2028 bilanziell treibhausgasneutral zu werden. Durch nachhaltige Bau- und Infrastrukturmaßnahmen, erneuerbare Energien sowie gezieltes Wassermanagement trägt sie zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zur Anpassung an den Klimawandel bei. Zudem ist die Universität Augsburg Mitglied im Klimabündnis Blue City, um ihren Beitrag zur Erreichung der städtischen Klimaschutzziele zu leisten, ebenso engagiert sie sich im Klimabeirat der Stadt Augsburg.
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an Angeboten und Maßnahmen – von konkreten Anlaufstellen (und Praktiken) bis hin zu Informationen über nachhaltige Entwicklungen auf dem Campus:
- Ziel der Treibhausgasneutralität: Die Universität reduziert ihren ökologischen und insbesondere Co2-Fußabdruck durch nachhaltige Bauweise, erneuerbare Energien und Ressourcenschonung. Mehr erfahren zur Zielsetzung der Treibhausgasneutralität.
- Grünflächen und Entsiegelung: Der Campus verfügt über zahlreiche Grünflächen und setzt verstärkt auf Dachbegrünung sowie wasserdurchlässige Bodenbeläge, um den Wärmeinseleffekt zu reduzieren und das Mikroklima zu verbessern.
- Photovoltaikanlagen auf den Dächern: Der Campus der Universität produziert eigenen Strom durch Solaranlagen, deren Kapazität kontinuierlich erweitert wird. Bis Ende 2023 war eine Leistung von 252 kW PV auf den Dächern der Gebäude G (10 kW), M (14 kW), N (83 kW), R (100 kW), S (35 kW) und W (10 kW) installiert. Bereits im Jahr 2022 erzeugten die Anlagen auf Gebäuden S, M und G 48.255 kWh Strom. Für 2025 wird eine Verdreifachung der Stromproduktion erwartet.
- PV-Ausbauprogramm (2023–2026): Die Universität plant die Erweiterung der Photovoltaikanlagen bis 2026, um den Anteil an eigenproduziertem Strom weiter zu steigern. Ziel ist eine Gesamt-PV-Leistung im Umfang von bis zu 2,5 MWp.
- Geplante Ladestationen für E-Autos: Um den Campus nachhaltiger zu gestalten, sind Ladestationen für Elektrofahrzeuge in Planung.
- Geothermie zur Beheizung und Kühlung: Das Gebäude I2 nutzt Geothermie, um es effizient zu heizen und zu kühlen. Dieses System verwendet die stabilen Temperaturen des Untergrunds, um eine nachhaltige Wärmequelle bereitzustellen, die fossile Brennstoffe ersetzt und CO₂-Emissionen senkt. Im Jahr 2023 wurden etwa 30.000 kWh Wärme durch Geothermie erzeugt.
- Schwammstadtkonzept und lokale Wasserbewirtschaftung: Durch die Implementierung des Schwammstadtkonzepts wird Regen- und Oberflächenwasser direkt vor Ort aufgenommen, gereinigt und gespeichert. Maßnahmen wie die Installation von Rigolen-Versickerungen auf dem Campus fördern die Grundwasserneubildung und mindern die negativen Folgen von Starkregenereignissen. Mehr Informationen zur Wasserbewirtschaftung auf dem Campus.
- Entsiegelung von Fläche: Um die Versickerung von Regenwasser zu verbessern, werden auf dem Campus wasserdurchlässige Bodenbeläge eingesetzt und Flächen gezielt entsiegelt. Dadurch wird die Resilienz urbaner Ökosysteme gestärkt. Details zu den Maßnahmen finden Sie hier.
- Klimabeirat der Stadt Augsburg: Der Klimabeirat der Stadt Augsburg berät den Stadtrat bei der Umsetzung der städtischen Klimaschutzziele und fördert den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Er setzt sich aus Expert/-innen aus verschiedenen Bereichen zusammen und trägt zur fachlichen Diskussion über nachhaltige Stadtentwicklung bei. Zwei Mitglieder der Universität Augsburg sind in den Klimabeirat berufen und bringen ihre wissenschaftliche Expertise in den Prozess ein. Mehr Details zum Klimabeirat Augsburg.
- Mitgliedschaft im Klimabündnis Blue City: Die Stadt Augsburg verfolgt mit der Initiative Blue City einen ganzheitlichen Ansatz für den Klimaschutz. Neben klassischen Maßnahmen wie Emissionsreduktion setzt das Bündnis auch auf ressourcenschonende Innovationen und digitale Technologien, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Die Universität Augsburg ist Mitglied dieser Initiative und bringt wissenschaftliche Perspektiven in Projekte ein, die Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft verbinden. Mehr Infos zur Blue City Augsburg.