KuK-Kolloquium am 10. Juli 2025: Vortrag von Jun.-Prof. Dr. Laura Otto

Sargassum, eine Makroalge, prägt in der Karibik wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Debatten und ist zu einer symbolträchtigen Alge geworden, die den Alltag vor Ort seit einem Jahrzehnt stark verändert. Insbesondere in Mexiko dominieren Narrative, die Sargassum als Bedrohung inszenieren, als tourismusschädlichen Eindringling, als wirtschaftliche Belastung und als Umweltproblem, dem mit technischen und oft männlich konnotierten Lösungsstrategien begegnet wird. Doch Sargassum ist mehr als ein Störfaktor. Es bildet komplexe Ökosysteme, sichert Leben im Meer und trägt zur Kohlenstoffspeicherung bei. Der Vortrag reflektiert, wie empirisch kulturwissenschaftliche Forschung dazu beitragen kann, Sargassum (anders) zu sehen und zu erzählen. Welche Erzählweisen existieren jenseits der Bedrohungsrhetorik? Wie können wir Algen als Akteure in sozial-ökologischen Prozessen verstehen? Und welche Methoden ermöglichen eine Darstellung, die ihre Ambivalenz und Agency sichtbar macht? Anhand ethnographischer Einblicke wird diskutiert, wie eine Neuperspektivierung des Algenhaften gelingen kann.

Nähere Informationen über das diesem Vortrag zugrundliegende Forschungsprojekt können Sie der Projekthomepage entnehmen.

Strand reinigen, der mit Sargassum verschmutzt ist
© Jun.-Prof. Dr. Laura Otto
Brauen Tide, in der Sargassum zu sehen ist
© Jun.-Prof. Dr. Laura Otto
Hafen Mahahual
© Jun.-Prof. Dr. Laura Otto

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