Workshop mit Dr. Lena Möller: Freud goes Pop! Spielerische Selbstergründungen in der Zwischenkriegszeit am Beispiel anglo-amerikanischer und deutschsprachiger Unterhaltungsmedien vom Partyspielbuch bis zum Krimirätsel

In der Zwischenkriegszeit gewannen die großen Fragen nach der Rolle des Individuums innerhalb der Gesellschaft und dem eigenen Platz im Leben sowohl in Nordamerika als auch Europa stark an Dynamik. Viele Unterhaltungsmedien widmeten sich auf der Basis damalig neuster psychoanalytischer Erkenntnisse spielerisch der Grundfrage, wie die eigene Persönlichkeit am besten zur Geltung kommt und was es benötigt, um ein erfülltes Leben zu führen. Partyspiele, Charaktertests oder Krimirätsel zeugen dabei nicht nur von einem Siegeszug der Populärkultur, sondern beinhalten nicht selten auch eine wachsende Kritik an den bürgerlichen Wertmaßstäben der Eltern- und Großelterngeneration, die ein gottesfürchtiges, züchtiges und von Fleiß geprägtes Leben im Einklang mit der Familie proklamierten.
Ausgehend von den Partyspielbüchern der New Yorker Schriftstellerinnen Doris Webster (1885–1967) und Mary Alden Hopkins (1876–1960) und ihrer zeitgenössischen regen Diskussion in Zeitungen und Zeitschriften mit zahlreichen Bezugnahmen zu verwandten Unterhaltungsmedien läd der Workshop auf unterhaltsam-spielerische Weise dazu ein, sich tiefer mit anglo-amerikanischen und deutschsprachigen Primärquellen aus dem Bereich der Unterhaltung und Vergnügung der 1920er und 1930er Jahre auseinanderzusetzen, um herauszuarbeiten, was sie über auferlegte Erwartungshaltungen, heimliche Träume und emanzipatorisches Streben erzählen.
 
Der Workshop mit Dr. Lena Möller findet am 12.12.2024 um 15:30 bis 17:00 Uhr im Gebäude D, Raum 1011 der Universität Augsburg statt.
Anmeldung bitte per Mail an Frau Bambusch-Groetzki unter birte.bambusch@philhist.uni-augsburg.de.

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