Dr. Jennifer Bagley – Dr. Anja Gairhos
Seit 2003 wird in Kirchheim bei München ein frühmittelalterliches Gehöft rekonstruiert, wie es im 6. bis 8. Jahrhundert n. Chr. in der Münchner Schotterebene und Oberbayern ausgesehen haben könnte. Grundlage dafür bilden archäologische Funde und Befunde aus Kirchheim und der näheren Umgebung. Der Bau der Gebäude ebenso wie die Teilbewirtschaftung des Geländes mit Versuchsfeldern und Gärten erfolgen ausschließlich über Techniken, die für das frühe Mittelalter nachgewiesen sind oder glaubhaft verargumentiert werden können. Betrieb und Ausbau des Museums werden durch eine Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, in deren Trägerschaft sich das Museum befindet, und dem Förderverein Bajuwarenhof Kirchheim e. V. getragen.
Das Projekt für ein neues Besucherinformationssystems befindet sich in der Vorbereitungsphase und wird im Wintersemester 2021/2022 mit einem Kurs für M.A. Studierende begleitet, interessierte B.A. Studierende können daran als Projekt teilnehmen.
Im Rahmen des Projekts soll das Freilichtmuseum neue Informationstafeln erhalten, die mit je einer Audioführungslinie für die Zielgruppen Erwachsene und Kinder/Grundschüler verknüpft sind. Die neuen Text- und Bildentwürfe für Tafeln sowie die Audioinformationen für Audioguides werden im Team mit Studierenden der Universität Augsburg erarbeitet. Dabei sind 12 Stationen des Besucherweges neu zu gestalten – vom Eingang über den Bauplatz der geplanten Kirche bis zu Grubenhäusern.
Der Bajuwarenhof Kirchheim umfasst eine Vielzahl an Siedlungsstrukturen und bewirtschaften Arealen, welche Besucher*innen entlang folgender Stationen erkunden können.
- Eingangssituation
- Langhaus
- Färbergarten
- Nebenhaus
- Versuchsfeld mit Getreide, Hülsenfrüchten und Gemüse
- Öfen
- Hofgrablege für die Museumspädagogik
- Bauplatz der geplanten Kirche
- Kräutergarten mit Heil- und Würzkräutern
- Kleines Grubenhaus
- Schachtbrunnen
- Großes Grubenhaus/Webhaus