Prof. Dr. Johannes Eingartner

 

Forum und Basilika von Ladenburg/Lopodunum

 

Das Forum und die Basilika von Ladenburg/Lopodunum dürfen mit einer Länge von 130m und einer Breite von 84m als der größte, bisher bekannt gewordene römische Baukomplex in Süddeutschland gelten. Auch gemessen an anderen Anlagen dieser Art innerhalb der nordwestlichen Provinzen stechen das Forum und die Basilika von Ladenburg aufgrund ihrer monumentalen Ausmaße deutlich hervor. Doch ist es nicht allein die Größe, welche das Bauwerk für die Forschung interessant erscheinen läßt. Der Platz und die Basilika bilden vielmehr das zivile Zentrum einer ursprünglich zu militärischen Zwecken gegründeten, stadtähnlichen Siedlung. Dieser Ort, der aus dem Vicus zweier hier vorhandener Kastelle hervorgegangen ist, spielt zudem eine herausragende Rolle für die Okkupationsgeschichte von Obergermanien. Dabei wurde der Forum-Basilika-Komplex an der Stelle des gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. aufgelassenen späteren Lagers errichtet. Er markiert somit nicht nur eine wichtige Zäsur in der Entwicklung von Lopodunum selbst, sondern er steht auch insgesamt für den Übergang von militärischen zu zivilen Strukturen in der Provinz.

 

Mit dem Vorhaben ist zunächst geplant, die über einen langen Zeitraum verteilten und zumeist noch unbearbeiteten Ausgrabungen am Forum und der Basilika von Ladenburg/Lopodumum für eine Publikation vorzubereiten. Darüber hinaus besteht das Ziel des Vorhabens in der architekturgeschichtlichen Einordnung des Komplexes sowie in der Erörterung der oben angeschnittenen, archäologisch-historischen Probleme. Die Durchführung des Projekts erfolgt im engen Zusammenwirken mit der Zentrale des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg in Esslingen bzw. dessen Außenstelle in Karlsruhe.

 

© Universität Augsburg
Publikation zum Forschungsprojekt

C. S. Sommer, Vom Kastell zur Stadt. Lopodunum und die Civitas Ulpia Sueborum Nicrensium, in: H. Probst (Hrsg.), Ladenburg. Aus 1900 Jahren Stadtgeschichte (Ubstadt-Weiher 1998) 81–201.

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