Internationale Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V.

„Bildungsmedien als politischer und gesellschaftlicher Konfliktfall“ – IGSBi-Tagung 2025 in Wien

Die nächste Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. wird vom 26. bis zum 28. September 2025 in Wien (Österreich) stattfinden. Sie befasst sich mit dem Thema „Bildungsmedien als politischer und gesellschaftlicher Konfliktfall“.

Der Call for Papers sowie weitere Informationen werden demnächst bekanntgegeben.

 

„Nachhaltigkeit und Bildungsmedien“ – IGSBi-Tagung 2024 in Augsburg (Deutschland)

Vom 27. bis 29. September 2024 fand an der Universität Augsburg (Deutschland) die Jahrestagung der Internationalen Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. unter dem Thema „Nachhaltigkeit und Bildungsmedien“ statt. Wissenschaftler*innen und Verlagsvertreter*innen aus neun europäischen Ländern sowie aus Japan befassten sich aus historischer und aktueller Perspektive mit den unterschiedlichsten Aspekten des Themas.

 

Nach zwei einführenden Vorträgen zu Begriff, Geschichte und Zukunft der Nachhaltigkeit sowie Nachhaltigkeit als Thema von Schulbüchern ging es in den einzelnen Panels um Nachhaltigkeit als Thema in Bildungsmedien für Schule und Lehrer*innenbildung – historisch beispielsweise im sog. Elementarwerk von Johann Bernhard Basedow und in Schulbüchern der Kaiserzeit, aktuell in fächerübergreifenden und fachspezifischen Lehrmitteln (z.B. für Geographie und Fremdsprachen) für den Unterricht. Neben Schulbüchern befassten sich die Referent*innen u.a. mit Schulwandbildern, mit edukativen Comics und Sachfilmen sowie Virtual-Reality-Präsentationen. In einem weiteren Panel wurden Lernorte in der Natur als Bildungsmedien für Nachhaltigkeit präsentiert, so didaktische Arrangements in Lerngärten und Naturlehrpfade. In Werkstattbeiträgen wurde die Erstellung von Bildungsmedien unter Aspekten der Nachhaltigkeit diskutiert, insbesondere mit Blick auf die Gestaltung von Open Educational Resources. Doch auch die Frage der Nachhaltigkeit von (schulischem) Lernen wurde eingehend reflektiert, beispielsweise in den Beiträgen der IGSBi-Arbeitsgruppe Fibeln. Die Beiträge regten lebhafte, anregende Diskussionen an und inspirierten zu weiterführenden Forschungsfragen.

Eine Veröffentlichung mit vielen Beiträgen dieser Tagung erscheint 2025.

 

Neuerscheinung zur Fibelforschung

Learning to Read, Learning Religion. Catechism Primers in Europe from the Sixteenth to the Nineteenth Centuries (2023). Hrsg. von Britta Juska-Bacher, Matthew Grenby, Tuija Laine & Wendelin Sroka. John Benjamins.

 

Katechismusfibeln sind meist unscheinbare, aber durchaus aussagekräftige kleine Bücher für Kinder, die die Vermittlung von Lesekompetenz und religiöser Katechese miteinander verbinden. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert wurden sie in vielen Regionen der Welt, vor allem in Europa, in großer Zahl hergestellt, verbreitet und verwendet. Bemerkenswerterweise erschienen auf dem gesamten Kontinent über konfessionelle Traditionen, die ansonsten doch recht unterschiedlich waren, hinweg sehr ähnliche Texte. An verschiedenen Orten und über den gesamten untersuchten Zeitraum hinweg verwendeten die verschiedenen Konfessionen nicht nur ähnliche pädagogische und religiöse Strategien, sondern auch dieselben Formate und dieselbe Ikonographie.

 

Dieser von Wissenschaftler*innen aus Finnland, Deutschland, der Schweiz und Großbritannien – darunter drei Mitglieder von der Internationalen Gesellschaft für Schulbuch- und Bildungsmedienforschung e.V. – herausgegebene Band ist das Ergebnis einer länderübergreifenden und interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Pädagogik, Sprachunterricht, Kinderliteratur, Buchgeschichte und Religionswissenschaft. Mit Beiträgen zu siebzehn europäischen Ländern und Regionen wirft er ein neues Licht auf einen faszinierenden, aber weitgehend vernachlässigten Teil des europäischen Kulturerbes und bietet durch die Erstellung einer umfassenden und maßgeblichen Zusammenfassung des Fachgebiets neue Impulse für die weitere grenzüberschreitende Forschung.

Newsletter der Interessengemeinschaft Fibeln

Newsletter No. 19 der Interessengemeinschaft Fibeln (RP SIG) vom Oktober 2024

Neuerscheinungen

Eva Matthes / Christine Ott / Sylvia Schütze / Dieter Wrobel (Hrsg.): Kontinuität und Wandel von Wissen in Bildungsmedien. Continuity and Change of Knowledge in Educational Media (Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2024)

 

Wissen in Bildungsmedien ist im schulischen Kontext ausgerichtet an Gesetzen, Bildungsstandards und Lehrplänen; in außerschulischen Kontexten ist es meist weniger stark reguliert, aber dennoch orientiert an Vereinbarungen oder Leitbildern.

Bildungsmediales Wissen zeigt dabei teilweise eine erstaunliche Beharrungskraft; zugleich können die Inhalte von Bildungsmedien Seismographen für Veränderungen sein, mitunter gar „subversives“ Potenzial entfalten, indem sie Vorgaben unterlaufen. Ihr Potenzial in beiderlei Hinsicht ist erst in Relationierung mit außerhalb des Bildungsmediums liegenden Bezügen und Wissensproduktionen einordenbar.

Die Beiträge dieses Bandes tragen dem Facettenreichtum des Wissensbegriffs Rechnung und bieten vielschichtige Zugänge zum Themenkomplex. Neben fachlichen Betrachtungen zu bildungsmedialem Wissen stehen Untersuchungen zur Umsetzung pädagogisch-didaktischen Wissens, Auseinandersetzungen mit medial-materiellen Präfigurationen von Wissensvermittlung und -aneignung sowie Rekonstruktionen von soziokulturellem Wissen und dessen historische oder kulturgeschichtliche Einordnung.

 

 

 

 

 

 

Jasmine Annette Dorigo: Lehr- und Lernmittel für den Sprachunterricht im ladinischen Sprachraum Südtirols. Eine historisch-didaktische Analyse von Mehrsprachigkeit (Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2024)

Die Bildungsinstitutionen der ladinischen Dolomitentäler (Südtirol/Italien) zeichnen sich seit jeher durch ihre Mehrsprachigkeit aus. Mehrsprachiger Unterricht bedarf auch entsprechender Lehr- und Lernmittel.

Die Publikation setzt sich zum Ziel, einige besonders bedeutsame Lehr- und Lernmittel für den Sprachunterricht an den ladinischen Grundschulen des Gadertals und Grödens zu analysieren. Zum einen betreffen die Lehr- und Lernmittelanalysen historische Schulbücher, die auf die Zeit der Errichtung der paritätischen Schule (1948) zurückgehen, und zum anderen neue Lehr- und Lernmittel, die aktuell (2023) in den ladinischen Grundschulen Einsatz finden.

Der Fokus liegt insbesondere im Bereich der Sprachdidaktik. Insgesamt geben die Lehr- und Lernmittelanalysen einen Einblick in die Entwicklungen und Veränderungen der ladinischen Schule Südtirols zwischen 1948 und dem 21. Jahrhundert.

 

 

 

Luciana Bellatalla / Piergiovanni Genovesi / Eva Matthes / Sylvia Schütze (Hrsg.): Nation, Nationalism and Schooling in Contemporary Europe (Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2022)

Vom 19. bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts war „nationale Identität“ – und damit verbunden die Vorstellung vom absoluten Vorrang der eigenen Nation – in den meisten Staaten Europas ein zentrales Bildungsziel. Die Schulen stellten entscheidende Instrumente einer national(istisch)en Erziehung und des nationalen Selbstbewusstseins dar; an ihnen wurden die Narrative gelehrt, die den Primat der eigenen Nation legitimieren sollten, teilweise mit einer historischen, teilweise mit einer völkischen Begründung.

Der Zweite Weltkrieg und seine verheerenden Folgen führten zu einer enormen Schwächung der Vorstellung, dass die Nation das größte und wichtigste Konzept eines Staates sei. Es überwog nun der Wunsch, der nationalen Souveränität allenthalben Grenzen zu setzen. Die ideologische Aufspaltung in zwei Blöcke, die die Zeit des Kalten Krieges kennzeichnete, drängte die politische Bedeutung einzelner Nationen deutlich in den Hintergrund. Doch der Fall der „Mauer“ und die Auflösung der beiden Blöcke haben der Vorstellung von der Wichtigkeit der eigenen Nation neuen Aufwind gegeben und mikro- und neonationalistische Bestrebungen ausgelöst.

Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Ländern Europas befassen sich in diesem Band mit dem Verhältnis von Nation(alismus) und Bildung; ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Funktion von Bildungsmedien. Das Thema ist dringlicher denn je und von zentraler Bedeutung für die soziale, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung.

 

 

 

 
Eva Matthes / Stefan T. Siegel / Thomas Heiland (Hrsg.): Lehrvideos – das Bildungsmedium der Zukunft? Erziehungswissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven (Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2021)

Der Internetmarkt mit Lehrvideos auf kommerziellen Plattformen wie YouTube und TikTok sowie auch auf Bildungsplattformen boomt, und repräsentative Studien zeigen die wachsende Bedeutung von Lehr-/Erklärvideos in Forschung und Praxis. Zunehmend werden diese auch in der universitären Ausbildung und im schulischen Unterricht eingesetzt.

Dieser Sammelband bündelt multidisziplinäre Perspektiven auf diese bisher häufig vernachlässigten Bildungsmedien. Nach wie vor existieren zahlreiche offene Fragen: Was sind genau Lehrvideos? Was sollten wir über die Anbietenden dieser Bildungsmedien (bspw. Erklärvideokanäle auf YouTube) wissen? Was sind Qualitätskriterien für diese Videos? Welche Chancen, Herausforderungen, Grenzen und möglicherweise auch Gefahren sind mit dem Einsatz von Lehrvideos verbunden?

Mit diesem Band verfolgen wir das Ziel, einen Beitrag zur Beantwortung dieser Fragen zu leisten und Klarheit sowie Transparenz zu schaffen. Dazu umfasst der Band

(1) grundlegende – in die Thematik – einführende Beiträge,

(2) Analysen von Erklärvideos aus domänenspezifischer Perspektive und

(3) Beiträge zu Lehrvideos in der Lehramtsausbildung und in der universitären Weiterbildung.

 

 

   



 

 

 

 

 

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