Projekte

DFG-Projekt: SaHe

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) ist seit der Bundestagswahl 2017 im Deutschen Bundestag und aktuell (Stand: Juli 2024) in 14 von 16 Landtagen vertreten. Ihre parlamentarische Präsenz führt dazu, dass ihre Ideen und Vorstellungen vermehrt realpolitisch wirksam werden. Das Thema Schulpolitik gilt dabei als ein „Resonanzraum rechter Ideologien“ (Rödel 2020, 136), welches „zunehmend ein Handlungsfeld der AfD“ (Hafeneger 2018, 4) darstellt, die „ihre parlamentarische Präsenz dazu nutzen [wird, M.G. u. L.S.], um die politische Kultur zu verändern und politische Handlungsfelder zu verschieben“ (ebd.). Gleichzeitig stehen Schulen und andere Bildungseinrichtungen heute mehr denn je vor der Frage, wie der Umgang mit der anwachsenden Heterogenität bei den Lernenden sinnstiftend gestaltet werden kann. Die Politik ist hierbei gefordert Lösungsvorschläge zu liefern. Das Projekt untersucht die schulpolitischen Vorschläge der Partei AfD auf Bundes- wie Landesebene unter folgenden Fragestellungen:

 

  1. Zu welchen schulpolitischen Themen bezogen auf ihr Bildungsverständnis und Schulorganisation äußert sich die AfD und welche Position nimmt sie ein?
  2. Welche schulpolitischen Vorstellungen artikuliert die AfD zum Umgang mit Heterogenität und wie begründet die Partei ihre Positionen?
  3. Wie haben sich die Argumentationen der AfD im Zeitverlauf verändert bzw. wurden beibehalten?

 


Hierzu werden Wahlprogramme, Parlamentsdokumente und Social-Media-Beiträge der Partei inhaltsanalytisch ausgewertet. Dies geschieht anhand der in der Abbildung 1 dargestellten Kategorien:

Abb. 1: Struktur des Projekts

 

© Universität Augsburg

 


Literatur:
Hafeneger, Benno (2018): „Der Bildungsbereich wird zunehmend ein Handlungsfeld der AfD werden“. In: VHS (Hrsg.): dis.kurs. Das Magazin der Volkshochschulen, H. 3, S. 4-6.

Rödel, Severin Sales (2020): (Erwachsenen-)Bildung in Zeiten rechtsgerichteter Metapolitik. In: Debatte. Beiträge zur Erwachsenenbildung Jg. 3, H. 2, S. 132-149.

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

 

Publikationen:

Herausgeberschaften

2024 

  • Matthes, Eva/Nikolai, Rita (Hrsg.) (2024, i.E.): Rechtspopulismus und Schule. Themenheft in der Zeitschrift Bildung und Erziehung 77 (4).

 

Zeitschriftenbeiträge

2024        

  • Gawert, Moritz/Saur, Line/Nikolai, Rita (akzeptiert): Die AfD und Sportunterricht. Eine inhaltsanalytische Auswertung von parteipolitischen Dokumenten.  sportunterricht. Monatsschrift zur Wissenschaft und Praxis des Sports mit Lernhilfen.
  • Moritz Gawert/Line Saur (2024, i.E.): Die Analyse von schulpolitischen Positionen rechtspopulistischer Akteur*innen in Sozialen Medien – ein methodischer Vorschlag. Bildung und Erziehung 77 (4), 467-482.
  • Nikolai, Rita/Matthes, Eva (2024, i.E.): Rechtspopulismus und Schule - Einleitung zum Themenheft. Bildung und Erziehung 77 (4), 395-400.
  • Nikolai, Rita/Feldengut, Celine (2024, i.E.): Rechte Christ:innen und die AfD: Gemeinsamkeiten schulpolitischer Positionen am Beispiel der Debatten um den Bildungsplan in Baden-Württemberg. Bildung und Erziehung 77 (4), 451-466.
  • Nikolai, Rita/Gawert, Moritz/Saur, Line (i.E.): The Alternative for Germany and its school policy positions. on_education. Journal for Research and Debate.

Vorträge:

2024

  • Vortrag auf der Augsburger ver.di Aktivenkonferenz „Tatort Demokratie! Rechte Erzählungen erkennen und dagegenhalten“
    Zum Thema „AfD und schulpolitische Positionen auf Sozialen Medien“ sprachen Prof. Rita Nikolai, Line Saur und Moritz Gawert.
  • Arbeitsgruppe auf dem DGfE-Kongress 2024 in Halle-Wittenberg
    Prof. Eva Matthes und Prof. Rita Nikolai gestalteten im Rahmen des DGfE-Kongresses eine Arbeitsgruppe zum Thema „Rechtspopulismus und Schule“. In der AG berichteten Prof. Rita Nikolai, Line Saur, Moritz Gawert und Dr. Sina Meyer aus ihren Forschungsarbeiten.

2024

Professorin - Internationalisierungsbeauftragte der Fakultät
Vergleichende Bildungsforschung
  • Telefon: +49 821 598 - 4633
  • E-Mail:
  • Raum 2059 (Gebäude D)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Vergleichende Bildungsforschung
  • Telefon: 0821 598-65951
  • E-Mail:
  • Raum 4018 (Gebäude D)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Vergleichende Bildungsforschung
  • Telefon: +49 821 598-65951
  • E-Mail:
  • Raum 4018 (Gebäude D)
© Universität Augsburg

 

Nina Herrmann

Studentische Hilfskraft

Vergleichende Bildungsforschung

 

E-Mail: nina.herrmann@student.uni-augsburg.de

© Universität Augsburg

 

Celine Feldengut

Studentische Hilfskraft

Vergleichende Bildungsforschung

 

E-Mail: celine.feldengut@uni-a.de

Privatschulentwicklung

Im internationalen Vergleich expandiert der Privatschulbesuch. So hat der Anteil von Kindern und Jugendlichen, die eine Privatschule besuchen, in den letzten drei Dekaden deutlich zugenommen. Eine Expansion ist dabei vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern festzustellen. Doch auch in vielen OECD-Staaten ist ein Ausbau des Privatschulsektors zu beobachten.

Dieses Projekt untersucht die Entwicklung des in ausgewählten Ländern und erkundet die Ursachen der unterschiedlichen Entwicklungen in der Regulierung und Finanzierung von Privatschulen. Die unterschiedlichen Entwicklungspfade der Privatschulentwicklungen im internationalen Vergleich werden auf Basis von Analysen der Sekundärliteratur, Dokumentenanalysen und Experteninterviews untersucht. In Experteninterviews werden bildungspolitische Akteure (darunter v.a. Parteien, Verbände, Vertreter:innen von Kirchen und religiösen Gemeinschaften, Ministerien) befragt.

 

Publikationen zu den Entwicklungen in Australien, England und Neuseeland:

 

Nikolai, Rita (2020): Vertragsschulpolitiken in England und Neuseeland: Zur Bedeutung schulpolitischer Akteure und Ideen. Zeitschrift für Pädagogik 66 (2), 251-269.

 

Nikolai, Rita (2019): Staatliche Subventionen für Privatschulen: Politiken der Privatschulfinanzierung in Australien und der Schweiz. Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 41 (3), 559-575. DOI: 10.24452/sjer.41.3.1

 

Publikationen zu Entwicklungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz:

 

Nikolai, Rita (2019): Staatliche Subventionen für Privatschulen: Politiken der Privatschulfinanzierung in Australien und der Schweiz. Schweizerische Zeitschrift für Bildungswissenschaften 41 (3), 559-575. DOI: 10.24452/sjer.41.3.1

 

Nikolai, Rita/Wrase, Michael/Kann, Caroline/Criblez, Lucien (2018): Wirkungen von Bildungsregulierung im Vergleich: Rahmenbedingungen und Finanzierung von Privatschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zeitschrift für Rechtssoziologie 38 (2): 272–303. DOI: 10.1515/zfrs-2018-0019

 

Mitarbeit: Dr. Yusuf Özdemir, Line Saur, Moritz Gawert 

Governance

Wie wirken sich demographische Rahmenbedingungen, insbesondere die Bevölkerungs- und Geburtenentwicklung auf die Schulnetzplanung aus? In diesem Projekt rückt die Region als Dimension für Bildungsprozesse in den Fokus. Die Kluft bei den höheren Bildungsabschlussquoten hat sich in den europäischen Mitgliedstaaten über Jahrzehnte stark verringert, jedoch hat die regionale Dimension zur Erklärung von Unterschieden bei Bildungsabschlüssen wieder an Relevanz gewonnen. Ziel des Projektes ist anhand ausgewählter ländlicher Regionen in Deutschland die Planung und Entscheidungsprozesse für die Schulnetzentwicklung auf lokaler Ebene und deren Auswirkungen auf Bildungsungleichheiten zu untersuchen. Die Umgestaltungsprozesse auf regionaler Ebene und ihrer Ursachen werden anhand ausgewählter Kommunen zweier Bundesländer hinsichtlich folgender Fragen untersucht: Wie hat sich die schulische Infrastruktur seit 2000 bis heute verändert? Welche Rolle spielten die politischen, institutionellen und sozioökonomischen Faktoren für die Veränderungen der schulischen Infrastruktur? Welchen Einfluss hatten die jeweiligen Akteurkonstellationen und -strategien? Welche Gestaltungsspielräume und Handlungsmöglichkeiten nutzten schulpolitische Akteure auf kommunaler Ebene? Warum haben Regionen mit ähnlichen Herausforderungen (z.B. Rückgang der Schülerzahlen) unterschiedliche Lösungen getroffen (z.B. Etablierung einer integrierten Schulform)? Warum kam es in einigen Regionen zu einer Expansion des Privatschulsektors und in manchen nicht? Die Veränderungen des Schulangebots seit den 2000er Jahren werden mittels Daten der amtlichen Statistik von ausgewählten Bundesländern nachgezeichnet. In ausgewählten Kommunen werden zudem die Ursachen für Veränderungen der schulischen Infrastruktur seit den 2000er Jahren mithilfe von Dokumentenanalysen und Experteninterviews mit schulpolitischen Akteuren (von Parteien, Verbänden, der kommunalen Schulverwaltung und von Ministerien) analysiert.

 

Publikationen

 

„Per Mausklick durch die Schulgalaxis“: Zusammen mit Marcel Helbig und Markus Konrad (beide Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) habe ich die Entwicklung des Netzes von öffentlichen und privaten Schulen in Ostdeutschland seit der Wende untersucht und in eine interaktive Karte umgesetzt. Inhaltlich ist unser Befund: Privatschulen helfen kaum, wo der Einbruch der Schülerzahlen zur Gefahr für die Schulabdeckung wird. Die Schulenkarte wird derzeit um die Entwicklung der Schulinfrastruktur in den westdeutschen Bundesländern erweitert.

 

Helbig, Marcel/Konrad, Markus/Nikolai, Rita (2019): Entwicklung der Schulinfrastruktur in Ostdeutschland und die Rolle privater Schulen. In D. Fickermann, & H. Weishaupt (Hrsg.), Bildungsforschung mit Daten der amtlichen Statistik (DDS – Die Deutsche Schule, 14. Beiheft). Münster: Waxmann, 105-120. Als Open Access verfügbar unter: https://www.waxmann.com/?eID=texte&pdf=4036OpenAccess.pdf&typ=zusatztext

 

Helbig, Marcel/Konrad, Markus/Nikolai, Rita (2018):  Die Schulinfrastruktur in Ostdeutschland. Ein multimedialer Zugang zur Analyse der Veränderungen von Schulstandorten, WZB Discussion Paper P 2018-006, Berlin: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.

 

Helbig, Marcel/Konrad, Markus/Nikolai, Rita (2018): 25 Jahre ostdeutsche Schulentwicklung zwischen demografischen Einbruch, Landflucht und Privatisierungsbestrebungen, WZBrief Bildung Nr. 38.

 

Link zur Karte

 

https://schulenkarte.wzb.eu

Promotion

Die Pädagogik als Wissenschaftsdisziplin sowie Praxis steht in den letzten Jahren vermehrt vor der Herausforderung, mit der Einflussnahme extrem rechter Akteur*innen auf differente Felder (z. B. der Schulpolitik oder Bereichen der Sozialen Arbeiten) umzugehen. Insbesondere im wissenschaftlichen Kontext wird durch die Analyse dieser Einflussnahmen die Frage nach der Bedeutung eines kritischen Umgangs mit Forschungsdaten sowie der (normativen) Positionierung von Wissenschaftler*innen als gesellschaftliche Akteur*innen neu adressiert. Die Dissertation möchte diese Fragen diskutieren, indem sie ein Konzept einer gegenwartsbezogenen Re-Aktualisierung pädagogischer Kritik im Kontext extrem rechter Positionen in Anlehnung an die Kritische Theorie entwirft und an empirischem Material erprobt. Sie möchte damit auch einen Beitrag zur Revitalisierung der Kritischen Theorie für pädagogische Analysen leisten.

Eine Beschreibung des Themas folgt in Kürze.

Ansprechpartner*innen

Professorin - Internationalisierungsbeauftragte der Fakultät
Vergleichende Bildungsforschung

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Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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