Publikationen
Ehrenamtliche Hospizarbeit in der Mitte der Gesellschaft?
Empirische Befunde zum zivilgesellschaftlichen Engagement in der Begleitung Sterbender
2019: Thomas Klie, Werner Schneider, Christine Moeller-Bruker, Kristina Greißl
Esslingen: der hospiz verlag
ISBN: 978-3-946527-28-2
Die Hospizbewegung hat zu einem menschenwürdigeren Umgang mit Sterbenden und ihren Angehörigen in Deutschland wesentlich beigetragen. Die Wissenschaft hierzulande hat sich jedoch bis jetzt kaum mit der Hospizbewegung befasst. Dieses Defizit gilt im Besonderen für die Erforschung ehrenamtlicher Tätigkeit in diesem Feld. Der für die Hospizarbeit tragende Boden des freiwilligen Engagements für Menschen am Lebensende verändert sich heute aufgrund des gesellschaftlichen Wandels radikal - und das wird auch die Hospizbewegung verändern. Umso wichtiger ist es, dieses Feld systematisch in den empirisch-analytischen Blick zu nehmen. Im vorliegenenden Buch wird vor diesem Hintergrund folgenden Fragen nachgegangen: Welche Einstellungen sind gegenüber dem hospizlichen Ehrenamt in der Gesellschaft vorhanden? Welche Merkmale weist das ehrenamtliche Engagement aus Sicht von Koordinator*innen ambulanter Hospizdienste auf? Welches Selbstverständnis haben Ehrenamtliche? Wie sehen Hausärzte und Pflegende ehrenamtliches Engagement für Patient*innen am Lebensende? Schließlich und v.a.: Wie steht es um die Frage nach der Zugangsgerechtigkeit - sowohl für jene, die sich für eine Tätigkeit als hospizliche*r Begleiter*in interessieren, als auch für jene, die eine solche Begleitung für sich wünschen?
Das Lebensende als Randgebiet des Sozialen? Zur Praxis des ‚guten‘ Sterbens zu Hause am Beispiel der ambulanten Hospiz- und Palliativarbeit
2016: Stephanie Stadelbacher
Wiesbaden: VS Verlag
ISBN: 978-3-658-11874-7
Der im Sammelband „Zur Soziologie des Sterbens" erschienene Artikel von Stephanie Stadelbacher gibt Einblicke in die soziale Praxis und die Kommunikations- und Handlungsmuster von institutionellen Akteuren der abmublanten Sterbebegleitung in den privaten Lebensräumen der Sterbenen und ihrer Angehörigen. Vor dem Hintergrund des Ideals des guten Sterbens als einem professionell versorgten, sozial begleiteten und im normativen Anspruch individuellen und selbstbestimmten Sterben zu Hause, beleuchtet der Aufsatz auf der Datengrundlage zweier Forschungsprojekte zur Struktur und Praxis der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) in Bayern die Verschränkungen von institutioneller und privater Logik und die Ambivalenzen der Realität des Sterbens im privaten Heim.
Zuhause Sterben in der reflexiven Moderne. Private Sterbewelten als Heterotopien
2016: Stephanie Stadelbacher und Werner Schneider:
Bielefeld: transcript Verlag
ISBN: 978-3-8376-2992-7
In dem Beitrag „Zuhause Sterben in der reflexiven Moderne. Private Sterbewelten als Heterotopien“ – erschienen im Sammelband "Die Zukunft des Todes. Heterotopien des Lebensendes" – werden (modernisierungs)theoretische Fragen nach der Praxis des Sterbens zuhause empirisch beleuchtet. Das Sterben zuhause steht in einem weiteren Kontext des Wandels des gesellschaftlichen Umgangs mit dem Sterben, der sich spätestens seit den 1980ern abzeichnet und modernisierungstheoretisch gedeutet werden kann. Im Beitrag wird dazu in einem ersten Schritt erläutert, wie Sterben soziologisch gefasst und in seinem derzeit beobachtbaren Veränderungsprozess hin zum 'riskanten guten Sterben' skizziert werden kann. Der zweite Schritt wirft einen genaueren Blick auf das Sterben zuhause – sowohl in begrifflich-analytischer wie in empirischer Hinsicht. In einem letzten Schritt erfolgt eine kurze modernisierungstheoretische Deutung zu den privaten Sterbewelten als Heterotopien in der reflexiven Moderne.
Subjekt - Handeln - Institution: Vergesellschaftung und Subjekt in der Reflexiven Moderne
2016: Fritz Böhle und Werner Schneider (Hrsg.)
Velbrück Wissenschaft
ISBN: 978-3-95832-084-0
Der Band diskutiert im Kontext der Theorie reflexiver Modernisierung die Frage, in welcher Weise sich in modernen Gesellschaften ein grundlegender Wandel in den Prinzipien der Vergesellschaftung und damit im Verhältnis zwischen dem Subjekt als Individuum, individuellem Handeln und gesellschaftlichen Institutionen vollzieht. Dabei zeigt sich das 'Neue' dieses Wandels in einer bisher ungewohnten Kombination und Weiterentwicklung von in modernen Gesellschaften entwickelten und vorhandenen Vergesellschaftungsprinzipien und Institutionalisierung. Institutionen ziehen sich zum einen zurück, zum anderen stellen sie zugleich neue Anforderungen und Herausforderungen an und Zumutungen für die Subjekte, die im Kern auf eine Vergesellschaftung durch die Subjekte im Sinne eines aktiven Handlungsimperativs zielen.
Vor dem Hintergrund dieser analytischen Blickrichtung beziehen sich die Beiträge des Bandes (u.a. von Werner Schneider, Stephanie Stadelbacher und Alexander Jungmann) auf jeweils unterschiedliche Aspekte im aktuellen Verhältnis von Subjekt, Handeln und Institutionen und auf verschiedene Erscheinungsformen diese neuen Zusammenspiels von individuellem Handeln, kollektiver Handlungskoordinierung und gesellschaftlicher Ordnung.
Die körperliche Konstruktion des Sozialen. Zum Verhältnis von Körper, Wissen und Interaktion
2016: Stephanie Stadelbacher:
Bielefeld:transcript Verlag
ISBN: 978-3-8376-3457-0
Trotz einer mittlerweile florierenden Beachtung des Körpers in der gegenwärtigen Soziologie fehlt ihm bis dato eine Anerkennung als analytische und praktische Basiskategorie des Sozialen. Dabei hat der Körper grundlegende Relevanz für das Wissen von Welt sowie für soziale Interaktion - und zwar über performative, wahrnehmungs- und handlungspraktische Aspekte hinaus auch bezogen auf abstrakt-symbolisches Wissen. Stephanie Stadelbacher macht die Theorie kognitiver Metaphorik von George Lakoff und Mark Johnson für eine körpersoziologisch fundierte Theorie des Sozialen fruchtbar und erweitert so die derzeit verhandelten Dimensionen von Körperwissen - Wissen über, im und am Körper - um das Wissen durch den Körper.
Sterbewelten. Eine Ethnographie.
2014: Martin W. Schnell, Werner Schneider und Harald Kolbe (Hrsg.)
Wiesbaden: VS Verlag
ISBN: 978-3-658-03434-4
Hirntoddiagnostik, Palliative Care u.a. sind kulturelle und gesellschaftliche Techniken, die das Sterben und den Tod heute bestimmen. Sterben ist daher kein rein biologischer, sondern primär ein sozialer Prozess. Die Weiterlebenden definieren, wann jemand als sterbend, als tot gilt und was mit ihm zu geschehen hat – somit steht dabei nicht nur das sterbende Individuum im Mittelpunkt, sondern interaktiv hergestellte Sterbewelten. Die Methode der Ethnographie zeigt, wie diese Sterbewelten gesellschaftlich aufgebaut werden. Entlang der vorgestellten Methodik sowie ausgewählten empirischen Beispielen zeigen die AutorInnen, dass und wie die aktuelle Institutionalisierung des Sterbens den Menschen als ein Subjekt formt, das rechtzeitig seine sogenannten letzten Dinge regeln muss, um den heutigen Vorgaben des ‚guten‘ Sterbens folgen zu können.
Vom 'Reisen' und 'friedlichen Sterben' - Die wirklichkeitskonstitutive Macht von Metaphern am Beispiel der Hospizbewegung.
2014: Stephanie Stadelbacher
Wiesbaden: VS Verlag
ISBN: 978-3-658-02094-1
Der im Sammelband "Methoden der Metaphernforschung und -analyse" (herausgegeben von Matthias Junge) erschienene Aufsatz von Stephanie Stadelbacher nutzt die ‚Theorie kognitiver Metaphorik‘ von George Lakoff und Mark Johnson, um am Beispiel der modernen Konzeptualisierung von Sterben die systematische (empirische) Verknüpfung von Denken in Metaphern, darauf aufbauender Praxis (Kommunikation, Tun) sowie damit verbundener Subjektivationen/Subjektivierungen (z.B. Rolle des Sterbenden) und Objektivationen (z.B. architektonische Gestaltung von ‚Sterbeinsitutitonen‘) zu verdeutlichen.
Individualisierung und die Legitimation sozialer Ungleichheit in der reflexiven Moderne.
2014: Werner Schneider und Wolfgang Kraus (Hrsg.)
Leverkusen-Opladen: Budrich Verlag
ISBN: 978-3-86649-209-7
Entlang der Begriffe Individualisierung und Exklusion widmet sich der interdisziplinäre Band aus soziologischer, sozialpsychologischer und philosophischer Perspektive aktuellen Fragen nach dem Zusammenhang von sozialer Ungleichheit, Macht und Herrschaft, wie sie von der Theorie reflexiver Modernisierung thematisiert werden.
Mit Beiträgen von: Andreas Hirseland, Renate Höfer, Heiner Keupp, Holger Knothe, Wolfgang Kraus, Martin Kronauer, Jürgen Link, Wolfgang Ludwig-Mayerhofer, Martin Rechenauer, Caroline Ruiner und Werner Schneider.
Körperökonomien - Der Körper im Zeitalter seiner Handelbarkeit.
2014: Lea Schumacher und Oliver Decker (Hrsg.)
Buchreihe: Psyche und Gesellschaft
Gießen: Psychosozial-Verlag
ISBN: 978-3-8379-2353-7
Medizinische Ware, Rohstoff Mensch, Körper als Kapital - werden Menschen zunehmend zum globalen Handelsgut degradiert?
Der menschliche Körper ist in der heutigen Zeit selbst Gegenstand des Wirtschaftens geworden. Neben der Fähigkeit, durch Arbeit Kapital zu schaffen, ist der ganze Körper spätestens seit der Entwicklung von Transplantationsmedizin und Tissue Engineering zum ökonomischen Handelsgut geworden. Die Ökonomisierung der Gesellschaft erreicht damit eine neue Stufe.
Die Beiträge in diesem Sammelband (u.a. von Werner Schneider: Zwischen „Leben schenken“ und dem Einsatz von „Körperkapital“. Soziologische Konturen der „Transplantationsgesellschaft“) beschäftigen sich mit unterschiedlichen Erscheinungsformen der Ökonomien, in die der Körper historisch und gegenwärtig eingebunden ist. Vom Warenfetisch im Film über Prostitution bis hin zum globalen Organhandel wird die Körperökonomie aus verschiedenen Perspektiven untersucht.
Aktivierende Sozialstaatlichkeit und das Praxisfeld der Erziehungshilfen. Eine qualitative Untersuchung klienteler Subjektivierungsweisen.
2013: Annette Plankensteiner
Weinheim und Basel: Beltz Juventa
ISBN: 978-3-7799-2858-4
Die an Foucaults Dispositivkonzept orientierte Praxisforschung zur Modernisierung der Erziehungshilfen will die Wirkungen aktivierender Sozialstaatlichkeit auf der Akteursebene der Adressaten empirisch veranschaulichen und theoretisch durchdringen. Im Rahmen der Analyse wird der Frage nachgegangen, ob und in welcher Weise Aktivierungsstrategien wirksam werden und aktive, selbstverantwortliche Bürger hervorbringen, die bereit und in der Lage sind, Lebensgestaltungsverantwortung zu übernehmen.
Flexible Erziehungshilfen. Grundlagen und Praxis des „Augsburger Weges“ zur Modernisierung der Jugendhilfe.
2013: Annette Plankensteiner, Werner Schneider und Michael Ender (Hrsg.)
Weinheim und Basel: Beltz Juventa
ISBN: 978-3-7799-2824-9
Der Band diskutiert die Grundlagen aktuell beobachtbarer Modernisierungsprozesse in der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland und zeigt exemplarisch am Beispiel des in einer Begleitforschung evaluierten Augsburger Modellprojekts eines „Trägerbezogenen Leistungsvolumens“ die damit verbundene Flexibilisierung der Hilfen zur Erziehung - von organisatorischen Aspekten bis hin zur konkreten Fallarbeit. Dabei kommen auch die unterschiedlichsten Akteure aus diesem Feld, vom Leiter des örtlichen Jugendamtes über Juristen und Controllingfachkräfte bis hin zu den Klienten selbst, mit ihren jeweiligen Perspektiven und Praxiserfahrungen zu Wort.