Zwei neue Bände in der Reihe "Colloquia Augustana"

Über die Bücher

Jenseits von Handel und Hochfinanz. Investitionen frühneuzeitlicher Kaufmannsdynastien im Vergleich. (Bd. 38)

 

Unter „Investition" wird im ökonomischen Kontext gemeinhin der Einsatz von Kapital für wirtschaftliche Projekte verstanden. Dieser Definition folgend lag der Schwerpunkt des wirtschaftshistorischen Interesses an der Entwicklung des kaufmännischen Fernhandels und Kreditwesens in Spätmittelalter und Früher Neuzeit lange Zeit auf Fragen der Funktionsweise des Handels und des Finanzsektors. 

Das Agieren im ökonomischen Feld bildet jedoch das Handlungsspektrum ökonomischer Eliten nur unvollständig ab. In erheblichem Umfang wurden Gewinne nicht nur in kaufmännische Projekte reinvestiert oder für Kredite zur Verfügung gestellt, sondern auch anderen Zielsetzungen zugeführt: Hier ist neben dem Erwerb von Grundbesitz und Grundherrschaften etwa an die Etablierung frommer und wohltätiger Stiftungen zu denken, an den Kapitaleinsatz für Architektur und bildende Kunst oder die finanzielle Förderung von Musikern, Literaten oder Historiographen. Der finanzielle Einsatz im sozialen und kulturellen Bereich gehört demnach elementar zur Beschreibung der Investitionspraxis kaufmännischer Eliten in der Frühen Neuzeit. Diesem bisher nur punktuell erforschten Aspekt geht der Band für Kaufmannsdynastien der Frühen Neuzeit systematisch und vergleichend nach.

 

Text: Verlag

Politisches Scheitern. Ein ambivalentes Phänomen im Europa der Vormoderne (11.-18. Jahrhundert) (Bd. 40)

 

Das politische Scheitern im Europa der Vormoderne ist bis heute von der Geschichtswissenschaft mit wenigen Ausnahmen nicht als eigenes Themenfeld beforscht worden. Ausgehend von einem integrativen Politikbegriff im Sinne der Neuen Politikgeschichte widmet sich der Band solchen historischen Akteuren und Gruppen, Bestrebungen und Entwicklungen, deren originäres wie zugeschriebenes Scheitern eine essentielle Bedeutung für kollektive Ordnungssysteme entfaltete. 

Der Untersuchung im Rahmen des Sammelbandes liegen drei elementare Fragen zugrunde: Was wird als Scheitern betrachtet? Wer betrachtet Scheitern? Wie verändern sich diese Konstellationen im Verlaufe der Zeit? Zur Beantwortung der Fragestellungen mobilisieren die versammelten Fallstudien, die vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert reichten, Konzepte und Methoden aus der Politik-, Kommunikations- und Medienwissenschaft. 

Gemeinsam ist allen Beiträgen das Aufdecken synchroner wie diachroner Perspektivität. Anstatt verabsolutierende Bewertungskriterien zur Analyse des politischen Scheiterns zu postulieren, wird dieses relational erforscht, d.h. im Rahmen einer permanent praktizierten Akkommodation zwischen verschiedenen Perspektivebenen, deren Identifizierung und Synopsis zum historischen Erkennen von Scheitern in seiner Ambivalenz befähigt.

 

Text: Verlag

 

Einbandabbildung: Das Welserschloss in Neunhof (Lkr. Nürnberger Land). Stich von Georg Daniel Heumann (1691-1759), um 1740. Abb. aus: Hugo Barbeck: Alt-Nürnberg. Kulturgeschichtliche Bilder aus Nürnbergs Vergangenheit, Bd. 9: Die Nürnbergische Landschaf Einbandabbildung: Das Welserschloss in Neunhof (Lkr. Nürnberger
Einbandabbildung: Die Verhaftung des Christoph Kolumbus durch Francisco de Bobadilla im Jahre 1500. Stich von Théodore de Bry um 1590, entnommen aus dem vierten Band der America-Serie die „Großen Reisen“ (1590–1634) des Verlagshauses De Bry. Ausgabe der B Einbandabbildung: Die Verhaftung des Christoph Kolumbus durch F

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