Heilpflanzen in alten Büchern

Adam Lonitzer: Kreuterbuch, Frankfurt 1564
Adam Lonitzer: Kreuterbuch Frankfurt 1564 © Universität Augsburg
Hieronymus Bock: Kreüterbuch, Straßburg 1551
Hieronymus Bock: Kreüterbuch Straßburg 1551 © Universität Augsburg
Giambattista Morandi: Historia botanica practica, Mailand 1761
Giambattista Morandi: Historia botanica practica, Mailand 1761 © Universität Augsburg
Pierre Bulliard: Herbier de la France, Paris 1786
Pierre Bulliard: Herbier de la France, Paris 1786 © Universität Augsburg

 

Heilpflanzen in alten Büchern aus dem Bestand der Universitätsbibliothek Augsburg

 

 

Museum Altomünster
St. Birgittenhof 6
85250 Altomünster


30. Januar - 23. April 2023
Öffnungszeiten

 

Eröffnung der Ausstellung: 29. Januar, 15:00 Uhr

 

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der über das Museum erhältlich ist. Er enthält Abbildungen und ausführliche Erläuterungen zu allen in der Ausstellung gezeigten Büchern. - ausverkauft -

In den ersten Monaten des Jahres 2023 ist die Universitätsbibliothek Augsburg zu Gast im Museum Altomünster. Zum Thema ‚Heilpflanzen‘ werden 32 Bücher aus dem Altbestand der Universitätsbibliothek gezeigt. Die meisten dieser Bücher stammen aus der Oettingen-Wallersteinschen Bibliothek.

 

Der Rundgang durch die Kulturgeschichte Heilpflanzen beginnt mit dem Kräuterbuch des Leonhart Fuchs (Namensgeber für die Fuchsie) aus dem Jahr 1543 und führt durch die Jahrhunderte bis zu den Arzneipflanzen-Merkblättern des Kaiserlichen Gesundheitsamts aus dem Jahr 1918.

 

Unterwegs gibt es viel zu entdecken: wie sich im späten 16. Jahrhundert der italienische Arzt Prospero Alpino in Ägypten für den ihm bis dahin unbekannten ‚Caova‘ interessierte, wie im ausgehenden 18. Jahrhundert ein lutheranischer Geistlicher und seine Söhne die Anwendung von Belladonna gegen die Tollwut propagierten, wie im frühen 19. Jahrhundert ein rühriger Stuttgarter Unternehmer die Vermarktung der südamerikanischen Ratanhiawurzel vorantrieb, oder wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein österreichischer Erzherzog und seine Tochter den Prälaten Kneipp mit einem Bildband der von ihm empfohlenen Heilpflanzen ehrten.

 

 

Friedrich Jobst: Abhandlungen über die Ratanhia, Stuttgart 1818 © Universität Augsburg
Johann Zorn: Abbildungen von Arzneygewächsen, Nürnberg 1779 © Universität Augsburg

Gezeigt werden zum einen berühmte, geradezu ikonische Werke der botanischen Literatur wie der zwischen Buchdeckel gebannte Garten des Fürstbischofs von Eichstätt (Hortus Eystettensis, 1613) oder die umfassende Darstellung der Münchener Flora durch Franz von Paula Schrank, den ‚Vater‘ der wissenschaftlichen bayerischen Botanik (Flora Monacensis, 1811-1818).

 

Zum anderen geben auch weniger bekannte Publikationen ein Gastspiel in Altomünster: etwa die von dem Kemptener Apotheker Johann Zorn herausgegebenen Abbildungen von Arzneygewächsen (1779-1784) oder die Drucke Pierre Bulliards, der mit seinem Herbier de la France (1780 ff.) eine „vollständige Sammlung der im Königreich Frankreich einheimischen Pflanzen“ anstrebte.

 

 

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Abbildungen der Heilpflanzen und damit die Techniken, die seit der frühen Neuzeit genutzt wurden, um Bücher zu illustrieren: Holzschnitt, Kupferstich, Radierung, Lithographie. Ein Pflanzen-Atlas im Taschenbuchformat von 1890 belegt außerdem, wie bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert Fotografien über das Lichtdruckverfahren in ausgezeichneter Qualität reproduziert werden konnten.

 

Farbe kommt in die Ausstellung vor allem durch Handarbeit: Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein war es üblich, Abbildungen bei Bedarf von Hand zu kolorieren. Mit Bulliards Herbier de la France zeigt die Ausstellung aber auch ein Beispiel dafür, wie schon im 18. Jahrhundert damit experimentiert wurde, in mehreren Farben zu drucken.

 

 

Pflanzen-Atlas zu Sebastian Kneipp's Wasser-Kur, Kempten 1890 © Universität Augsburg

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