Reptilien
Reptilien in Städten sind anpassungsfähige Überlebenskünstler, die sich an das urbane Umfeld angepasst haben. Besonders gut kommen sie mit den wärmeren Mikroklimazonen in Städten zurecht, da Asphalt und Beton die Sonnenwärme speichern und Rückzugsorte wie Mauerritzen, Steinhaufen oder Gärten Schutz bieten. Arten wie Mauereidechsen oder Blindschleichen finden in städtischen Grünanlagen Nahrung und Verstecke. Im Siedlungsbereich profitieren Reptilien von den wärmeren Temperaturen, der geringeren Konkurrenz und der Fülle an Insekten, müssen jedoch auch mit Gefahren wie Verkehr und Habitatverlust umgehen. Ihre Anpassungsfähigkeit macht sie zu einem wichtigen Teil der urbanen Biodiversität.
Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans)
Das Reptil ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet, durch illegales Aussetzen gibt es mittlerweile aber auch in Europa feste Populationen. Bevorzugter Lebensraum sind ungestörte Teiche oder langsam fließende Gewässer. Im Frühling und Sommer findet man sie oft beim Sonnenbaden außerhalb des Wassers, wie im nördlichen Uni-Teich auf einem Baumstamm im Schilf. Sie überwintern eingegraben in lockerem Sediment, wobei sie selten harten Frost überleben. Die Eiablage findet auch an Land in Gruben statt. Die Rotwangen Schmuckschildkröte hat einen dunkelgrünen, flachen Rückenpanzer oft mit gelben bis orangenen Flecken und Linien und, wie der Name schon andeutet, rote Striemen an der Wange. Weibchen können bis 1,5 kg schwer und 30 cm lang werden, Männchen bleiben etwas kleiner. Sie ernährt sich von Insekten, Larven und Schnecken sowie kleineren Fische und Krebstieren, aber auch von pflanzlicher Nahrung. Die Rotwangen-Schmuckschildkröte gehörte zu den häufigsten Schildkröten, die im Tierhandel erhältlich waren. Oftmals wird dieses Neozoon ausgesetzt, da die zunächst jungen, niedlichen Schildkröten vielen Haltern bei steigender Körpergröße oftmals zu aufwändig in der Haltung und außerdem 30-40 Jahre alt wird. Inzwischen wurde der Handel dieser Art stark eingeschränkt, vor allem in Südeuropa finden sich jedoch stark etablierte Populationen, welche heimische Schildkrötenarten verdrängen.